Der Tanz des Lebens…
An diesen Novembertagen überkommt mich (Conny) immer eine Nachdenklichkeit und ein Bedürfnis nach Stille. Deswegen haben wir auch von Beginn an unsere Tanzschule am 1. November geschlossen.
Es ist eine besondere Zeit, die den Kreis des Lebens tiefer empfinden lässt – zumindest wenn man sich die Zeit nimmt, etwas tiefer hin zu spüren..
Tod und Leben, Liebe und Leid, Trauer und Freude, Licht
und Schatten.
Oft mache ich mir über diese Dualität des Lebens Gedanken und stelle mir die Frage, ob wir Menschen diese Dualität brauchen, um das Leben in seiner Fülle wahrnehmen zu können.
Brauchen wir den Tod und die Vergänglichkeit, um das Leben schätzen zu können?
Doch hindern uns nicht auch oft die Schatten daran, das Licht zu sehen?
Wie so oft finde ich die Antworten auf meine Fragen im Tanz… Es sind die Hingabe und Leichtigkeit, die mich zu den freudvollsten Tanzmomenten führen. Die innigsten Momente erlebe ich dann, wenn es mir gelingt, offen und unvoreingenommen einem anderen Menschen zu begegnen, ohne dabei mich selbst zu verlieren.
Vielleicht liegt der Schlüssel von glücklichen Momenten darin, dass alles passieren darf aber nichts muss.
Vielleicht ist es die Neugierde des Augenblicks, die dich leitet und zu den schönsten Orten in dir selbst führt.
Unser kleiner Finn vertieft unseren Weg gerade täglich mehr und mehr, denn er lehrt uns, nicht nur die Welt mit anderen Augen zu sehen, sondern die Momente anzunehmen und sie als Spiel zu sehen – wie im Tanz so hilft es auch im Leben, zu improvisieren, dem Schwung der Musik zu folgen und dem Leben zu vertrauen…. Dann verschwindet die Angst vor der Vergänglichkeit ganz von selbst und macht dem Vertrauen Platz.
Vertrauen… ja genau das ist es, was so gut tut. Dieses Vertrauen zu spüren, das du in dir trägst. Dieses Vertrauen zu hüten, zu nähren und auch durch Erfahrungen nicht zu verlieren.
Es gab Zeiten, da habe ich dieses Vertrauen nicht so gut spüren und nähren können. Interessant war, dass ich auch den Tanz nicht so genießen konnte wie sonst.
In dem Moment wo man aber bereit ist, sich von allem zu lösen, um sich selbst wieder zu finden, erlangt man dieses Vertrauen zurück… Stück für Stück und auf einmal ist es wieder da….
Es gibt zwei Gedanken, die mich in diesen letzten Jahren immer wieder zurück geführt haben und schlußendlich auch die Intensität des Tanzens verstärkt haben… (vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen)
„Das Verhalten anderer Menschen sagt mehr über ihre Beziehung zu sich selbst als über dich als Mensch aus.“
„Nichts ist wichtiger als die Beziehung zu dir selbst und die Beziehungen zu deiner Familie und den Menschen um dich herum. Sind diese „gesund“ hast du die Kraft deiner Intuition zu folgen und die beste Version deiner Selbst zu werden.“
Auch wenn wir immer wieder neue Wege ertasten, so ist es uns ein Anliegen, die Tanzschule als Ort des Vertrauens und der Begegnung zu erhalten und diesen Ort für alle zu öffnen, die die Achtsamkeit im Umgang miteinander (und mit sich selbst) schätzen und leben.
Deswegen möchten wir am heutigen Tag all jenen danken, die dieses Miteinander unterstützen, sich gegenseitig stärken und immer wieder Menschen Halt geben, die in schwierigen Zeiten durch den Tanz das Leben wieder finden.
Es ist schön, wenn wir die Vergänglichkeit und den Tod gleichsam als Erinnerung sehen, das Leben und vor allem das Miteinander zu feiern – denn was bleibt schlußendlich über….?
In diesem Sinne wünschen wir euch noch einen friedvollen Feiertag,
alles Liebe,
Conny & Dado