Mit 27 war ich nicht nur jünger und knackiger!
Ich war auch soooo ignorrant und oberg´scheit! Ich habe geglaubt, ich weiß so viel…
Diese Email ist an 27-jährigen Besserwisser-Dado gerichtet, der damals einen 47-jährigen erfahrenen Mentor gebraucht hätte, der ihm ein paar Wahrheiten erzählen soll, die er hören musste!
Vielleicht nutzt es dir auch!
Oft müssen wir an Dinge erinnert werden, von denen wir eh schon wissen…
Starten wir los ohne eine bestimmte Reihenfolge!
#1) „Drills for the Skills“ – 80% der Tanzskills lernst du mit spezifischen Übungen (Drills) – nicht durch Figurenlernen.
#2) 70-80% deines Tanzrepertoires sollen hauptsächlich aus den Basic Elementen und ihren Variationen bestehen.
#3) Eine gute Verbindung zum Partner ist wichtiger als spektakuläre Moves.
#4) Die Connection zum Boden führt zu substanzieller Connection zum Partner.
#5) Alles Gute und Wichtige in einer Tanzbewegung kommt vom Boden – aber nur, wenn du auch deine Energie dorthin schickst.
#6) Aufrichtung bedeutet nicht „Brust hoch!“ – das versteift dich noch mehr – „drücke deine Wirbelsäule vom Boden lang“
#7) Wenn du eine neue Skill lernen willst – integriere sie in den Alltag und versuche sie so oft wie möglich zu üben. Die Häufigkeit (kurz aber fokussiert) schlägt Intensität (lange Sessions) und macht den Lernprozess angenehmer.
#8) Allgemein: Lerne zuzuhören – es ist 10x wichtiger als zu sprechen. Im Tanzen: beobachte aktiv und bewusst deinen Partner und seine oder ihre Bewegung! Das alleine macht dich und deinen Partner zum besseren und aufmerksamen Tänzer
#9) Musikalität bedeutet nicht „alle Breaks zu treffen“! Lerne Phrasierung und die Struktur eines Songs!
#10) Nicht jeder Break oder Akzentuierung in der Musik muss gejagt und getroffen werden – da ist ein Mensch vor dir, der abgeholt und gut behandelt werden will! Lasse ruhig einen Break aus, um auch deiner Partnerin eine Chance zu geben, dass sie es vielleicht ohne dich selbst tut… Du, egoistischer Angeber!
#11) Tanzen ist kein Figuren-Wettbewerb. Flow > Anzahl der Moves.
#12) Deine Haltung ist wichtiger als du glaubst. Eine aufrechte, aktive Körperhaltung (ergo Körperspannung) verbessert alles.
#13) Lerne, Fehler zu lieben. Lerne aus ihnen zu lernen. Sie sind die schnellste Form des Lernens.
#14) Du lernst nicht zu tanzen bei einer Tanzparty – dort setzt du um (oder eben nicht), was du bis dorthin geübt hast (oder eben nicht) – Tanzen ist Kommunikation auf sooooo vielen Ebenen – nicht nur die Physische ist wichtig!
#15) Tanzen ist ein Marathon, kein Sprint. Investiere in Übungen und Drills, die dir und deinen PartnerInnen langfristige Erfolge und Erfüllung bringen – nicht kurzfristige geile Moves, die du vergessen wirst!
#16) Vergleiche dich nicht mit anderen. Jeder hat seinen eigenen Weg. Werde besser als Du gestern oder letzte Woche! Nur das zählt!
#17) Wenn dein Partner kämpft, mach es einfacher. Beobachte mehr!
#18) Kein cooler Move schaut gut aus, wenn du nicht an deinem Footwork arbeitest – je versierter und agiler dein Footwork, desto geschmeidiger deine gesamte Bewegung (und Führung)
#19) Weniger Arme, mehr Füße. Eine starke und sanfte Führung beruht auf einer Ganzkörperbewegung, die aus den aktiven Füßen kommt!
#20) Übe isolierte Bewegungen. Wer seinen Körper kontrolliert, tanzt besser.
#21) Lerne, ordentlich Gewicht zu verlagern. „Power is nothing without control“ (Pirelli)
#22) Körpersprache ist wichtiger als du denkst.
#23) Du brauchst nicht immer einen Partner, um Paartanz zu üben. Übe deine Soloskills – die sind wichtiger!
#24) Suche dir einen Mentor, der dich begleitet und dir auch das sagt, was du nicht hören willst – aber hören musst.
#25) Höre einfach mehr auf deine Frau. Das alleine bringt dich weiter als die vorigen 24 Punkte!
O jeee…
Ich glaube, es wird einen Teil 2 auch geben. Wohl eher 3 und 4 auch!
Je mehr ich schreibe, desto mehr entdecke ich, was mein früheres Ich hätte hören und anders machen müssen.
Lass mich gerne wissen, wenn das hilfreich war. – Schreibe mir!
Dann gibt es nächste Woche einen Teil 2!
Schöne (Tanz)Woche,
Dado